People of Body&Fit: Sandra Prikker
Ganz nach unserem Motto, gemeinsam in Bewegung bleiben, hat sich Body&Fit vor Kurzem mit dem Fitnessmodel, der Geschäftsfrau, Personal Trainerin und Superstar-Mama Sandra Prikker zusammengetan. Für die People of Body&Fit-Sonderausgabe dieses Monats haben wir mit ihr über ihren beeindruckenden Weg von der aufstrebenden Kickboxerin zur weltweit bekannten Instagram-Influencerin gesprochen. Es war kein einfacher Weg. Nach einem schrecklichen Unfall blieb Sandra nichts anderes übrig, als ihren geliebten Sport an den Nagel zu hängen. Sie rappelte sich jedoch auf und entdeckte ihre Leidenschaft für Fitness und eine gesunde Lebensweise auf eine ganz neue Art wieder. In kurzer Zeit hatte sie Millionen von Followern und ihr eigenes Unternehmen, während sie gleichzeitig eine Familie gründete und einen strikten Trainings- und Ernährungsplan einhielt, um so gut wie möglich auszusehen und sich auch so zu fühlen.
Das jähe Ende einer vielversprechenden Kickbox-Karriere
Mit 16 ist Sandra daheim ausgezogen und mit ihrem Bruder und einem seiner Freunde zusammengezogen. Man kann also sagen, dass sie schnell erwachsen werden musste.
„Ich war die Mutter des Hauses. Ich habe mich um die Wäsche gekümmert, habe gekocht, eigentlich so ziemlich alle Hausarbeiten neben meinem Job und der Schule erledigt. Das war ganz schön viel. Es gab Wochenenden, da waren 15 Jungs bei uns zu Hause, haben Party gemacht, getrunken usw. Ich bin wirklich klein und unter lauter Jungs hatte ich das Gefühl, dass ich lernen musste, mich selbst zu verteidigen, falls einmal etwas außer Kontrolle gerät. Und ja, ich habe auch etwas gebraucht, um meinen ganzen Frust abzubauen! Deshalb habe ich mit dem Kickboxen angefangen.“
In den ersten zwei Monaten haben Sandras Trainer ihr Talent erkannt und haben ihr Training intensiviert. Ein Jahr später bereitete sie sich bereits auf ihren ersten Wettkampf vor, bis sie sich bei einem Unfall Verbrennungen dritten Grades im Gesicht zuzog.
„Ich erinnere mich an einen Geruch aus der Küche. Also hab ich nachgeschaut. Auf dem Elektroherd brutzelte heißes Öl in einer Pfanne. Ich habe sie runtergenommen, aber keinen Platz zum Abstellen gefunden (wenn man mit zwei Jungs zusammenwohnt, herrscht immer Chaos!). Als ich mich umdrehte, kam ein Luftzug durch ein offenes Fenster und plötzlich ging alles in Flammen auf. Ich reagierte, ließ die Pfanne fallen, aber das ganze brennende Öl war bereits in meinem Gesicht.”
Sandra verbrachte die nächsten dreieinhalb Wochen in einer Spezialklinik für Brandverletzungen und machte den folgenden Monat eine Reha. Nach fünf Hauttransplantationen und monatelanger Reha waren Schläge ins Gesicht undenkbar, was das Ende ihrer Kickbox-Karriere bedeutete. Der Unfall war auch eine enorme psychische Belastung und für sie war es an der Zeit, die Niederlande zu verlassen, sich neu zu orientieren und herauszufinden, was sie im Leben wollte.
„Insta-Fame“, nachdem sie ihre Leidenschaft für Fitness wiederentdeckt hat
Kurz danach war Sandra unterwegs nach Brasilien. Sie wollte acht Monate durch das Land reisen und eine völlig neue Kultur kennenlernen. Für sie war es die beste Zeit ihrer Jugend. Sie kehrte nach Hause zurück und war entspannt und erholt und bereit für das, was das Leben als nächstes bringen würde. Um ihre Fitness hat sie sich in der Zeit jedoch weniger gekümmert. Das kann man ihr nicht verübeln! Nach dem traumatischen Ereignis war es ihr damals wichtiger, sich nauf ihr psychisches Wohlbefinden zu konzentrieren. Trotzdem war sie es nicht gewohnt, nicht fit zu sein.
„In Brasilien habe ich überhaupt nicht trainiert. Ich habe einfach das Leben genossen. Aber so sehr es meiner Psyche auch gut getan hat, mit meinem Körper war ich alles andere als zufrieden, als ich zurückkam. Ich wollte wieder mit dem Training anfangen. Ich wusste, dass ich die nötige Disziplin dafür hatte. Als ich im Nachtleben gearbeitet habe, bin ich aufgewacht, ins Fitnessstudio gegangen und hatte anschließend fünfmal pro Woche eine 12-Stunden-Schicht. Einmal habe ich mir meinen Proteinshake in einem Cocktailshaker gemixt, sodass mein Chef gedacht hat, dass ich bei der Arbeit Alkohol trinke. Ich habe ihn gefragt: „Willst du auch was?“ Ich habe mein Training ernstgenommen und nie Alkohol getrunken, auch nicht, als ich in Nachtclubs und Bars gearbeitet habe. Es fiel mir leicht, wieder die richtige Einstellung zu finden.“
Anfangs arbeitete Sandra mit einem Personal Trainer, aber das brachte ihr nicht wirklich etwas. Deshalb entschloss sie sich, selbstständig zu trainieren. Sie informierte sich über bestimmte Techniken, Trainingspläne und neue Übungen, die sie im Fitnessstudio ausprobieren konnte. Das war auch der Zeitpunkt, an dem sie begann, ihre Reise auf Instagram zu dokumentieren. Bereits nach einem Jahr hatte sie über eine Million Follower.
„Es war verrückt. Instagram war gerade erst bekannt geworden, also beschloss ich, mit dem Posten zu beginnen. Es ist einfach durch die Decke gegangen und das hat mich motiviert. Wenn du siehst, wie die Leute reagieren, beispielsweise: „Oh, es interessiert mich wirklich, wie du das machst und ich will es dir nachmachen“, dann willst du immer mehr trainieren. Daneben habe ich eine Bekleidungsfirma gegründet. Zu dem Zeitpunkt steckte die Fitnessindustrie in den Niederlanden noch in den Kinderschuhen, aber ich wollte es zu meinem Job machen, also musste ich dort sein, wo wirklich etwas passierte.“
Sandra zog nach LA, wo sie die nächsten drei Jahre nutzte, um mit bekannten amerikanischen Marken zusammenzuarbeiten, sich einen Namen zu machen und die kalifornische Sonne zu genießen. Es war eine ganz andere Welt und sie hatte Probleme, sich an die Kultur zu gewöhnen und Freunde zu finden. Sie vermisste ihre „Dutchies“! Nachdem sie eine toxische Beziehung beendet hatte, war Sandra bereit, nach Hause zurückzukehren.
Das Leben als Influencerin, Mutter und eine neue Zielgruppe
Nach ihrer Rückkehr in die Niederlande traf Sandra einen alten Freund wieder, Kaz Van Der Waard, der ebenfalls Body&Fit-Athlet ist (@kazvanderwaard). Sie verliebten sich ineinander und bekamen zwei wunderbare Kinder, was natürlich eine Reihe neuer Herausforderungen mit sich brachte.
„Was mir wirklich Sorgen bereitete, waren die Dehnungsstreifen. Ich wusste, dass meine Mutter sie hatte und dass sie genetisch bedingt sind und ich sie deshalb wahrscheinlich auch bekommen würde. Ich habe während meiner Schwangerschaft weiter trainiert und nach der ersten Geburt kaum zugenommen. Trotzdem habe ich viele Dehnungsstreifen am Bauch bekommen. Ich habe in den Spiegel geschaut und mir gesagt: „Du bist Fitnessmodell und man kann deine Bauchmuskel nicht sehen. Was mache ich? Ich werde meine Follower verlieren!“ Und so war es wirklich.
Das erste Bild, das ich mit Dehnungsstreifen gepostet habe, hat viele negative Kommentare bekommen, aber letztendlich bin ich froh, dass diese Leute jetzt weg sind. Ich bin Mutter und ich bin stolz darauf, Mutter zu sein, deshalb werde ich ganz offen darüber berichten. Ich liebe meine Follower sehr. Sie sind jetzt überwiegend weiblich – Mütter oder werdende Mütter – und ich teile meine Reise wirklich gerne mit ihnen.“
Im Moment ist im Leben von Sandra und Kaz so viel los, wie noch nie. Sie ziehen nicht nur zwei Kinder groß, sondern führen auch noch ein Unternehmen und ihre eigenen Instagram-Accounts.
„Zum Glück haben wir den Luxus, dass wir unser Fitnessstudio in unserem Lager haben. Die Kinder können also spielen und ich kann auf sie aufpassen, während ich trainiere. Ich würde sagen, dass ich eine ziemlich engagierte Mutter bin. Ich möchte einfach möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen. Tagsüber kümmere ich mich um sie und abends, nachdem ich sie ins Bett gebracht habe, gehe ich ins Homeoffice. Es ist ein bisschen anstrengend, aber ich mache es lieber so.“
Ein gesunder, veganer Lebensstil, der für sie funktioniert
Gesunde Ernährung war für Sandra immer ein wichtiges Thema, schon in jungen Jahren.
„Als ich aufgewachsen bin, war mein Vater sehr krank. Wir mussten immer genau aufpassen, was wir aßen. Wenn ich etwas einkaufen wollte, musste ich immer auf die Zutaten achten. Ich habe mir angewöhnt, beim Einkaufen auf die Inhaltsstoffe zu achten und habe gelernt, was gut ist, was nicht und was man vermeiden sollte.“
Während ihrer Zeit in den USA stellte Sandra fest, dass ihr Körper nicht gut auf Fleisch und Milchprodukte reagierte, sodass sie zunächst Pescetarierin und schließlich Veganerin wurde.
„Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper Probleme mit der Verarbeitung von Nahrungsmitteln hatte. Ich hatte Probleme mit meinem Magen. Wenn ich in Restaurants gegessen habe, hatte ich immer Probleme. Es wurde mir zu viel. Ich musste auch für Shootings in Form bleiben. Es wurde extrem schwierig, schlank zu bleiben, da sich mein Stoffwechsel an die Kalorienmenge gewöhnte, die ich zu mir nahm. Ich musste meinen Körper schocken, um Fett abzubauen, also aß ich immer weniger und machte eine Menge Cardiotraining, um nicht zuzunehmen. Das war extrem ungesund und konnte nicht so weitergehen. Ich bin Pescatarierin geworden und damit ging es mir schon viel besser.“
Als Sandra mit Kaz zusammenzog, der zu dieser Zeit Vegetarier war, verzichtete sie auf Fisch und wurde irgendwann ganz von selbst Veganerin. Das war ein richtiger „Aha-Moment“.
„Ich konnte noch nie so viel essen und trotzdem so schlank bleiben. Ich fühle mich gesund. Ich fühle mich stark. Es ist wirklich unglaublich. Ich dachte: „Oh mein Gott, das ist das Beste überhaupt!“
Vegane Ergänzungsmittel sind ein wichtiger Bestandteil von Sandras Routine und sie achtet darauf, was sie kauft, damit sie die richtigen Nährstoffe über ihre Ernährung zu sich nimmt: Gemüse, Hafer- und Nussmilch, Fleischersatzprodukte usw. Heutzutage ist es viel einfacher, mit pflanzlichen Lebensmitteln und Sportnahrung gesund zu bleiben und seine Fitnessziele zu erreichen, und Sandra ist der beste Beweis dafür.
Was steht also als nächstes bei einer Frau an, die immer etwas Neues erleben möchte?
Bei unserem Gespräch war Sandras zweites Kind sieben Monate alt und sie konnte es kaum erwarten, wieder 100 % fit zu sein.
„Ich liege jetzt etwa bei 80 %. Ich möchte meine Muskeln wirklich wieder aufbauen, aber das ist viel schwieriger als ich dachte. Vor meinem ersten Kind habe ich 5 bis 6 Mal pro Woche trainiert. Ich habe nie lange Pause gemacht. Jetzt, nach 6 Monaten ohne Training, muss ich wieder aufbauen, obwohl von der Geburt noch sehr geschwächt bin.
Ich möchte das auch mit meinen Followern teilen. Ich möchte ihnen den Fortschritt zeigen. Ich bin auch am Überlegen, ob ich meinen Bauch operieren lassen soll. Ich kann so viel trainieren, wie ich will, die Dehnungsstreifen werde ich nicht wegbekommen. Ich überlege also, wie ich in der Fitnessszene bleiben und dabei gesund und völlig transparent sein kann. Ich möchte meine Follower fragen: „Was haltet ihr davon? Fühlt ihr euch wohl in eurem Körper? Würdet ihr etwas machen lassen?“ Ich denke, es ist wichtig, mit anderen Frauen über solche Themen zu diskutieren.“
Wenn es um längerfristige Ziele geht, möchte Sandra ihr Unternehmen vergrößern, ein Vorhaben, das sie gerne zu einer Familienangelegenheit machen würde. Außerdem würde sie gerne weiterhin wertvolle Zeit mit ihren Kindern verbringen. Sie hat auch andere Pläne.
„Ich möchte meinen eigenen Bauernhof! Ich liebe Tiere. Nichts Großes, nur ein paar Kühe oder Schweine vor dem Schlachter retten. Es muss auch nicht in den Niederlanden sein. Ich bin offen dafür, irgendwann ins Ausland zu ziehen.“
Die Zeit wird es zeigen!
Du kannst Sandras Geschichte und ihre Fortschritte auf Instagram unter (@sandraprikker) folgen und dich inspirieren lassen, deine eigenen Herausforderungen zu meistern, hart zu trainieren und herauszufinden, was für dich und deinen Körper funktioniert. Vergiss nicht auf unserem Blog oder unseren Social Media-Seiten vorbeizuschauen (@body&fit_de), um dir weitere People of Body&Fit-Porträts anzuschauen. Ganz egal, wo du dich gerade befindest, mit Body&Fit und unserer Community voller anpackender und fitnessorientierter Menschen findest du alle Ratschläge und die Motivation, die du brauchst, um deine Ziele zu erreichen.
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